Die Geschichte

Die Thumburg liegt in Sterzing und wurde erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Als im 15. Jahrhundert im Wipptal der Bergbau einsetzte, erlebte die kleine Stadt ihren ersten großen Aufschwung. In dieser Gründerzeit wurde die Thumburg zum Herrenhaus ausgebaut. Der damals angewandte Stil der Patrizier prägt die Thumburg und das umliegende, historische Stadtbild bis heute. 

Im 16. Jahrhundert waren die Silbervorkommnisse in Sterzing erschöpft. In der Zeit fanden die letzten großen Umbauten an der Thumburg statt. So entstanden noch die beiden Nebenflügel des Hauptturms. 

Das Landschaftsbild des Wipptales rund um Sterzing ist heute von weiten Wiesen geprägt. 

Doch noch im 19. Jahrhundert erstreckte sich unweit der Burg das große Sterzinger Moor. Das Gebiet reichte vom Zusammenfluss des Pfitscherbaches, Marteiterbaches und des erst 24 Kilometer langem Eisacks. Es wurde erst in den Jahren um 1880 auf Bestreben des damaligen Sterzinger Statthalters, und später erstem Ehrenbürger der Stadt, Eduard Graf Taaffe, trockengelegt. Mit dieser Trockenlegung begann der erneute Aufschwung der Stadt, diesmal ohne Silber, sondern durch die Nutzung der neu gewonnenen Landwirtschaftsflächen

Die Thumburg diente in dieser Zeit weiterhin als Wohnhaus. Für den massiven Bau des Gebäudes war kaum Instandhaltung nötig, der Komplex hielt Wind und Wetter nahezu unversehrt über Jahrhunderte Stand. 

Im Jahr 1986 wurde das mittlerweile in der Landschaft architektonisch herausragende Gebäude durch einen Beschluss der Südtiroler Landesregierung, unter Landeshauptmann Silvius Magnago - dem Vater der Südtiroler Landesautonomie, unter Denkmalschutz gestellt. Damit begann das neuste Kapitel der Thumburg. 

Südtirol besitzt ein sehr modernes Denkmalschutzgesetz. Im Mittelpunkt eines Denkmalschutzes steht zumeist die Fassade, diese muss den Charakter des Bauwerkes erhalten, kann jedoch restauriert und erneuert werden. Ebenso verbietet es den Eigentümern, innenarchitektonische Besonderheiten und Kunstwerke zu entfernen, erlaubt es aber, diese zu überdecken - denn ein wichtiger Aspekt des Denkmalschutzes ist es, den historischen Zweck eines Gebäudes zu erhalten. Und nur deshalb ist es möglich, die Thumburg in ein modernes und freundliches Mehrparteienhaus zu verwandeln.